Buchtipps

Honig gelb. Die Biene in der Kunst.

12.09.2025 (ah) Groß und wuchtig kommt dieses Buch daher. Auf 272 Seiten erfährt man Überraschendes über den Bienenstaat, die Biene als solches, wie Menschen und Religionen auf Bienen blicken und sich Künstler mit dem Bienenvolk beschäftigen, über Bienen schreiben oder sie visualisieren und dazu ihre Produkte verwenden wie Honig, Waben, oder Wachs.

Bienen spielten schon vor der Geburt von Christus im Rahmen der Götter, der Kulturen und der Mythen eine wichtige Rolle. Die damalige Stadt Ephesos in der Türkei, hatte wohl eine enge Verbindung zu Bienen. Eine Silbermünze aus den Jahren 350-340 v. Chr. zeigt eindeutig abgebildet eine Biene. Aufbewahrt wird sie im Staatlichen Museum zu Berlin.

Auch Aristoteles (384-322 v. Chr.) schrieb in seinen 37 Büchern „Naturalis historika“ (Naturkunde) über Bienen. Zudem gibt es noch frühere Nachweise, die zeigen, dass Menschen von Bienen beeindruckt worden sind. zum Beispiel einen Goldanhänger, gefunden auf der Insel Kreta, die so genannten „Bienen von Malia“, 1800-1700 v. Chr. entstanden.

Die Menschheit denkt über Bienen nach und beschäftigt sich mit der Lebensweise von Bienen sowie ihren Produkten wie Honig, Wachs, Pollen und Propolis bis heute. Lange Zeit war unklar, wie sich Bienen vor fortpflanzen, und die Bienenkönigin wurde als Bienenkönig angesehen. Diese Annahme hielt sich über viele Jahrhunderte hinweg. Heute weiß man sehr viel über das Leben von Bienen und ihre wichtigen Funktionen im Rahmen von Natur- und Umweltschutz.

Skulpturen, Zeichnungen und Gemälde veranschaulichen, in welchen Zeiträumen sich Menschen mit Bienen beschäftigt haben. Künstler arbeiten mit Bienen und deren Produkten. Die Faszination, sich mit Bienen auseinander zu setzen, reicht in unsere heutige Zeit. Beispielsweise installierte Joseph Beuys (1921-1986) auf der Documenta im Jahr 1977 in Kassel eine große Installation mit Honig. 108 kg Honig flossen durch Schläuche in unterschiedliche Räume des Gebäudes. Die Zirkulation des Honigs sollte den Kreislauf darstellen, der die Verbindung zwischen Menschen und ihren Gedanken sichtbar macht. Andere Pierre Huyghe arbeitete mit lebenden Bienen in Kombination mit einer Frauenstatue (Installation Intilled, 2012) auf der Documenta in Kassel. Wolfgang Leib schuf 2013 Pollenfelder für das Museum auf Modern Art. Rebecca Horn (1944-2024) formte eine Installation aus 21 Strohkörben mit ein Flugöffnungen wie Bienenstöcke, Licht und Ton im Jahr 1998, die im Museum Wiesbaden zu sehen ist. Überraschende, künstlerische Einblicke, die in dieser Gesamtheit bislang nicht bekannt und sichtbar waren.

In Deutschland sind etwa 600 Bienenarten heimisch. Die westliche Honigbiene bildet den Mittelpunkt der Ausstellung „Honiggelb – Die Biene in Natur und Kulturgeschichte“, zu sehen im „Museum Wiesbaden – Hessisches, Landesmuseum für Kunst und Natur“. Zum 200-jährigen Bestehen des Museums zeigt die Ausstellung zahlreiche Kunstwerke und Exponate rund um das Thema Bienen im Zusammenhang mit Kunst, Natur und Kultur. Die Ausstellung läuft noch bis zum 8. Februar 2026.

Das vorliegende Buch entstand als begleitender Katalog zur Ausstellung. Hier finden sich Fotografien von Darstellungen, die unerwartete Einblicke eröffnen. Beispielsweise Einblicke in die Imkerei der frühen Neuzeit, festgehalten auf Zeichnungen und Kupferstiche. Auch Sinnbilder der Biene, sie sei fleißig, nützlich, keusch, tugendhaft aber auch wehrhaft und schmerzerzeugend, wenn sie mit ihrem Stachel zusticht wurden bildlich dargestellt. Schatullen, Pokale, Schmuck, Anhänger, Teller, Vasen sogar ein päpstliches Wappen (Papst Urban VIII.) oder ein Deckenfresko im Palazzo Barberini in Rom wurden mit Bildnissen von Bienen versehen.

Nicht nur als Bildnisse, sondern auch in der Literatur sind Bienen häufig zu finden, ob in Fabeln Geschichten, Gedichten immer wieder taucht sie auf. Der bekannte Satiriker, Zeichner und Erzähler, Wilhelm Busch, schrieb über die Biene: „Die kleinen Honigdiebe“. Neben seinen beschriebenen Tätigkeiten war Busch auch Imker. Auch Berühmtheiten wie Napoleon nutzte die Biene im Rahmen seiner herrschaftlichen Inszenierungen. „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ als Roman verfasst von Jakob Ernst Waldemar Bonsels wurde in 40 Sprachen übersetzt und mehrfach verfilmt. Sie gilt wohl als eine der bekanntesten, wenn nicht als die bekannteste Bienendarstellung.

Unglaublich, welche Vielfalt an künstlerischen Darstellungen und Informationen zu den Honigbienen dieses Buch bietet. Andreas Henning, Direktor des Museum Wiesbaden – Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur hat mit zahlreichen Autorinnen und Autoren eine umfangreiche Sammlung rundherum um Honigbienen erarbeitet. Die Autoren erklären anschaulich die gezeigten Fotografien und Abbildungen, geschichtliche Hintergründe und spannendes Wissen um die geflügelten, schwarzgelben Heldinnen. Absolut lesenswert!

 

  • Ausstellung
  • „Honiggelb – Die Biene in Natur und Kulturgeschichte“, Museum Wiesbaden – Hessisches, Landesmuseum für Kunst und Natur. Noch bis zum 8. Februar 2026 zu sehen.

 


Klimaungerechtigkeit –  Wir müssen so nicht leben 

11.03.2025 (ah) Friederike Otto, geboren 1982 in Kiel wurde von dem Times Magazin 2021 als eine der 100 einflussreichsten Menschen weltweit eingestuft. Sie ist Klimaforschern und hat die Attributionsforschung mit entwickelt. Damit ist festzustellen, ob ein extremes Wetterereignis mit dem Klimawandel zusammenhängt. Otto arbeitet als Professorin am Imperial College in London. Sie fungiert als eine der Leitautorinnen des sechsten Sachverstandsberichtes des Weltklimarates (IPCC).

Im Interview mit dem Magazin Chrismon antwortet sie auf die Frage: Was hilft gegen den Klimawandel: „Der Klimawandel verstärkt die Ungleichheit: die, die am wenigsten haben, sind die ersten, die ihre Lebensgrundlage, die ihr Leben verlieren. Dabei würde es unglaublich viel sparen, wenn wir keine fossilen Brennstoffe mehr verbrennen. Enorme Kosten für unsere Gesundheit entstehen, weil wir in Monsterstädten wohnen, die nur für Autos gebaut sind. Wir müssen so nicht leben! Wir müssen aber unser Werte System ändern: Es geht nicht darum, wie hoch das Bruttoinlandsprodukt ist, sondern wie die Gewinne verteilt sind. In unseren westlichen Gesellschaften tun wir so, als würden politische Kompromisse geschlossen, die legitime Anliegen verschiedener Gruppen gegeneinander abwägen. Was aber tatsächlich abgewogen wird, sind finanzielle Interessen einiger weniger gegen die Menschenrechte eines Großteils der Weltbevölkerung.“ Interview in Chrismon, Februar 2025, Seite 26, geführt von Dirk von Nayhaus.

 


Der Grund 

Fruchtbare Böden sind weltweit gefährdet. Wie damit umgehen? Wofür soll der Boden, genutzt werden: für Beweidung, Ackerland, klimaresiliente Wälder, Wind- und Solarkraftwerke oder Naturschutzgebiete, oder für mehr Wohnungen und Gewerbegebiete in wachsenden Städten? Wie Energiewende, Klimaschutz, Biodiversität und Ernährungssicherheit in Einklang bringen?  Tanja Busse und Christiane Grefe zeigen Wege, wie Flächenkonflikte im Sinne des Gemeinwohls politisch gelöst werden können.

Christiane Grefe, geboren 1957 in Lüdenscheid, studierte an der Deutschen Journalistenschule und Politikwissenschaft in München. Tätigkeit als freie Journalistin bei Natur, Geo Wissen und beim Magazin der Süddeutschen Zeitung sowie 24 Jahre lang Reporterin der ZEIT. Heute arbeitet sie als freie Autorin.

Tanja Busse, geboren 1970, studierte Journalistik und Philosophie in Dortmund, Bochum und Pisa. Promotion im Jahr 2000 über die Massenmedien („Weltuntergang als Erlebnis“). Busse moderiert zu Themen der Transformation und schreibt über Landwirtschaft, Ernährung, Biodiversität und Nachhaltigkeit. Ihr Buch „Die Einkaufsrevolution“ (2006) wurde zum Longseller.

 


Garten und Artenvielfalt – Die Welt in meinem Garten

Dr. Cynthia Nagel, Regionalleiterin der Gruppe Kassel-Göttingen bei der Gesellschaft der Staudenfreunde e.V., hat ein wunderbares Buch mit mehr als 800 Fotografien verfasst. Ihr Thema: „Die Welt in meinem Garten. Das faszinierende Ökosystem Garten verstehen.“, erschienen bei BLV, Gräfe und Unzer in München, macht Lust darauf ein Blütenmeer anzulegen. Das leicht verständliche und sehr anschauliche Werk wurde ausgezeichnet mit dem Gartenbuchpreis 2023 in der Kategorie „Tiere in meinem Garten“. Leseprobe

 

 

Cynthia Nagel, Die Welt in meinem Garten.

ET Feb. 2023, 408 Seiten, BLV im Gräfe und Unzer Verlag, München.

 

 

 

 

 

 


Bücher und Internet-Adressen im Überblick

Insektenfreundlich 
  • Cynthia Nagel: Mein summendes Paradies. So wird aus jedem Garten eine Oase für Bienen und Insekten. Verlag Gräfe und Unzer, München, 29,99 Euro. Nagel zeigt wie Lebensraum für Insekten gestaltet werden kann, an ihrem eigenen Garten. Das Buch enthält Pflanzen- und Tierporträts, Wissenswertes über biologische Zusammenhänge und praktische Tipps zum ökologischen Gärtnern. Leseprobe
  • Bart Rossel/Medy Oberendorff: Die wunderbare Welt der Insekten. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 26,00 Euro. Käfer, Falter und Co. sind nützlich. Sie sind die stärksten, erfolgreichsten und artenreichsten Tiere unserer Erde. In dem kunstvoll gestalteten Buch werden spannende Arten bis zum größten Schmetterling der Welt vorgestellt.
  • Gärtnern ohne Gift: www.global2000.at/publikationen/gaertnern-ohne-gift
  • Viel Wissenswertes rund um Artenschutz und Einsätze im Naturschutz zum Mitmachen unter „www.naturschutzbund.at“.
  • Infos, Tipps für Garten und Balkon sowie eine Gratis-App zur Insektenbestimmung unter „www.nabu.de“ (Naturschutzbund Deutschland).

 

Bäume und Wälder

Viele Menschen, darunter auch Forstwirte vertreten die Meinung „Aufforsten sei das beste Mittel gegen den Klimawandel.“ Leider stimmt das nur zum Teil. Aufforsten, neue Bäume pflanzen, ist wichtig aber der Erhalt von alten Bäumen ist mindestens genau so wichtig.

  • Meg Lowman, (2022), Der unentdeckte Kontinent, Blessing Verlag, München. Lowman darf auf 30 Jahre Erfolg in einem von Männern dominierten wissenschaftlichen Gebiet zurückblicken. Sie erzählt von den Menschen, die in und von den Wäldern leben und warnt vor dem rasanten Verschwinden des Lebensraums Wald. 
  • Solvin Zankl, Mario Ludwig (2015), Wildnis Eiche, Frederking & Thaler Verlag, München. Eine Eiche bietet mehr Tieren und Pflanzen einen Lebensraum als jeder andere deutsche Baum. In diesem Bildband mit einzigartigen (Makro-)Fotografien porträtiert Solvin Zankl die Geschichte von Eichen und den vielfältigen Bewohner des Waldes.

 


Zwischen Dürre und Flut

Wasserknappheit, Konzerne kaufen vermehrt Wasserechten, Starkwasserereignisse, Überflutungen, Dürren mit Ernteeinbußen, eine Reise durch die Wasserhaushalte der Welt und durch Deutschland.

Uwe Ritzer, Journalist, Jahrgang 1965, hat sich einen Namen gemacht. Er deckte krumme Geschäfte in der Energiewirtschaft, den Fall Gustl Mollath oder den ADAC-Manipulationsskandal auf. Für seine Arbeit erhielt er, u.a. den Wächterpreis, den Nannen Preis (Stern Preis) und den Helmut-Schmidt-Journalistenpreis. 

Leseprobe

Britta Fecke im Gespräch mit Uwe Ritzer am 7.04.2023, Deutschlandfunk.

 

 

Uwe Ritzer, Zwischen Dürre und Flut.

ET 12.04.2023, Spiegelbestseller, Penguin Random House Verlagsgruppe, München. 

 

 

 

 

 


Countdown – Unsere Zeit läuft ab

Was wir der Klimakatastrophe noch entgegensetzen können

Deutschland ist längst von massiven Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Lange Trockenperioden und Hitze gefährden die Ernten in der Landwirtschaft, erfordern eine Entnahme von Grundwasser für die Bewässerung und schädigen die Wälder. Starkregen sorgt für Überschwemmungen, damit verbunden volkswirtschaftliche Schäden an Gebäuden und Schadstoffbelastung von Böden, Gewässern und Grundwasser. Stürme inkl. Tornados sorgen für Schäden an Gebäuden und in Wäldern, milde Winter tragen zur Einwanderung und einer enormen Vermehrung von Schadinsekten bei. Ein besonderes Beispiel sind die Fichtenwälder. Fehlender Regen schwächt das natürliche Abwehrsystem. So hat der Borkenkäfer leichtes Spiel und vernichtet gesamte Fichtenbestände. Eine um mehrere Wochen früher einsetzende Obstblüte wird öfter durch Frosteinbruch geschädigt usw. usw. 

Über den Klimawandel und seine Folgen informiert das Buch „Countdown“ des Klimaforschers Professor Dr. Mojib Latif. Die Kreisgruppe Lippe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland startet dazu ein besonderes Projekt. „Dank einer zweckgebundenen größeren Spende können wir das Buch kostenfrei an Bürger aus Lippe abgegeben“, so Vorsitzender Stephan Culemann. Der Bund Lippe möchte so Bürger informieren und wachrütteln. 30 Bücher stehen zur Verfügung, die man als Wanderbuch abgibt. Die Empfänger werden gebeten das Buch zu lesen und danach weiter zu verschenken. Damit möchte man möglichst viele Bürger erreichen. Verbunden mit der Hoffnung, dass dann die Bürger selbst vor Ort mit dazu beitragen Energie zu sparen, auf erneuerbare Energien umzusteigen und sich für Maßnahmen zum Klimaschutz einzusetzen. Lob für die Aktion kommt dafür direkt vom Autor Dr. Mojib Latif, den der BUND Lippe über das Projekt Wanderbuch informiert hat und der sich in einer Email für den Einsatz bedankt. Das ist Buch erhältlich bei der BUND Kreisgruppe Lippe: post@bund-lippe.de. Abgabe solange der Vorrat reicht. Willi Hennebrüder – BUND Lippe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: BUND Lippe Kathrin Lutterbeck und Stephan Culemann präsentieren das Buch „Countdown“ des Klimaforschers Mojib Latif
Kathrin Lutterbeck und Stephan Culemann mit dem Buch „Countdown“ von Klimaforscher Mojib Latif – Foto: BUND Lippe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Das stille Sterben der Schmetterlinge

Das vierfarbige und zweisprachige (deutsch/englisch) Buch thematisiert den Niedergang von ausgewählten, verschiedenen Schmetterlingsarten in NRW, aufgrund von Nachweismeldungen in den Jahren 1975-2017. Grundlage bildet die Datenbank der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidoperologen e.V., die auch Mitherausgeber ist. Behandelt werden außerdem die Gründe für das Schwinden von Schmetterlingen sowie Lösungsvorschläge und Maßnahmen, um diesem spezifischen Artenschwund zu begegnen. Link zur Leseprobe

 

Rudolf Pähler, Hans Dudler, Axel Hille (2019) Das stille Sterben der Schmetterlinge. Eigenverlag R. Pähler, Druck Bonifacius GmbH, Paderborn. Hardcover, 336 Seiten, vierfarbig, deutsch/englisch. Buchpreis:  27,85 € plus 5 % MwSt (29,24 €) plus Versandkosten.

Bestellen: Rudolf Pähler: Rudolf@Paehler.biz

 

 

 

 

 

 

 

 


Der Flächenwahnsinn

Dr. Thilo Sekol hat u.a. durch Berechnungen nachgewiesen, dass neue Siedlungsgebiete (Gewerbe- und Wohngebiete) nicht die erhofften Einnahmen für die Gemeinden bringen, sondern im Gegenteil, den Kommunalhaushalt belasten. Hinzu kommt der ökologische Schaden, der nicht zu kompensieren ist… Inhaltsverzeichnis

 

 

Thilo Sekol (2020) Der Flächenwahnsinn. Cuvillier Verlag, 216 Seiten.

ISBN-13 (Hard Copy): 9783736972759 // ISBN-13 (eBook): 978373696

Buch: EUR 34,90 // E-book: EUR 24,90