Deutscher Wald

bannwald bei Lemgo-Lüerdissen - Foto: Frank Möller
Bannwald bei Lemgo-Lüerdissen – Foto: Frank Möller

 

Alte Bäume – Unabdingbar für ein intaktes Waldökosystem

Jürgen Kruse

10.02.2024 „Alte Bäume sind nicht nur ein wichtiger Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, sondern auch unsere besten Verbündeten beim Klimaschutz“, erklärt Gesche Jürgens, Waldexpertin bei Greenpeace. Bäume, vor allem alte Bäume, sind wertvolle CO2-Speicher und unbedingt notwendig für ein intaktes Waldökosystem. Deshalb fordern Naturschützer immer wieder alte Buchenwälder mehr zu schützen. Alte Bäume in Wäldern sind in Deutschland rar. In und nach den beiden Weltkriegen wurden sehr viele Bäume von der Bevölkerung abgeholzt und als Bau- und Brennholz verbraucht. 

Alte Bäume in Deutschland sind oft Einzelbäume. Sie stehen nicht im Wald, bekommen genügend Licht und können (könnten) sich gut entwickeln. Allerdings werden Bäume die allein, an belebten Orten an Kirchen, Markt- oder Dorfplätzen stehen aus Sicherheitsgründen zurückgeschnitten oder sogar gefällt, um Menschen vor herabfallenden Ästen schützen. Daher ist der Altbaumbestand in Deutschland übersichtlich.

Alte Bäume sind jedoch besonders wichtig für den Klimaschutz. 97 Prozent aller untersuchten Baumarten wachsen umso schneller, je größer sie werden. Damit können große Bäume das Treibhausgas CO2 wesentlich effektiver aus der Atmosphäre aufnehmen. Ein Baum mit rund einem Meter Durchmesser könne dreimal mehr Biomasse zulegen als ein Baum mit nur einem halben Meter Durchmesser, stellten Forscher fest. 

Der deutsche Wald ist heute im Mittel 77 Jahre alt. Etwa ein Viertel ist über 100 Jahre alt, und dies trotz der enormen Aufforstungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Deshalb sind 200 Jahre alte Bäume im Wald schon eine Besonderheit. In der Regel werden die Wälder als Wirtschaftswälder genutzt, d.h. immer wieder abgeerntet. Deshalb können sie nicht richtig alt werden, was aber zum Klimaschutz enorm wichtig wäre.

Der Bayerische Wald als Nationalpark ist 50 Jahre alt und darf sich in weiten Teilen so entwickeln wie es die Natur will. Einige Wälder sind mittlerweile geschützt. Zu den als UNESCO-Welterbe anerkannten Teilgebieten in Deutschland gehören der Grumsiner Forst (Brandenburg), der Nationalpark Kellerwald-Edersee (Hessen), der Nationalpark Jasmund (Rügen), der Serrahner Buchenwald im Müritz-Nationalpark (Mecklenburg-Vorpommern) und der Nationalpark Hainich (Thüringen). Als Weltnaturerbe stehen dieses Wälder unter der Beobachtung der Vereinten Nationen (UN). Menschliche Eingriffe sind dort verboten oder müssen vom EU-Umweltkommissar und dem World Heritage Center der UN-Kulturorganisation Unesco genehmigt werden. Von solchen streng geschützten Waldgebieten brauchen wir mehr.

Wann ist ein Baum alt?

Eine 90-jährige Birke ist schon ein alter Baum. Dagegen ist eine 250-jährige Stieleiche  gerade ausgewachsen und noch lange nicht als wirklich „alt“ zu bezeichnen. In der Lebenserwartung der verschiedenen Baumarten gibt es große Unterschiede.

  • Sand-Birken, Zitter-Pappeln oder Sal-Weiden gehören zu den Pioniergehölzen (damit beginnt ein Wald, wenn er sich durch Selbstsaat entwickelt). Sie haben eine Lebenspanne von rund 100 Jahren und sind damit relativ kurzlebig.
  • Rotbuchen und Eschen werden etwa 300 Jahre alt und liegen im Mittelfeld.
  • Stieleichen, Sommerlinden und Eiben können bis zu 1000 Jahre alt werden und älter. Diese heimischen Baumarten sind sehr langlebige und wohl, wenn sie denn dieses Alter erreichen, als wirklich alt zu bezeichnen.  

Jeder Baum durchläuft verschiedene Entwicklungsphasen. Die Jugendphase beinhaltet das Höhenwachstum und die Anpassung an den jeweiligen Standort. Das passiert in den ersten 20-25 Jahre. Hat sich ein Baum an seinem Standort angepasst, spricht man von der Reifephase. In dieser Zeit nimmt das Höhenwachstum weiter zu und die Krone breitet sich aus. Je nach Baumart kann die Reifephase bis zum 50. oder 250. Lebensjahr andauern. In der Alterungsphase verändert sich der Hormonhaushalt eines Baumes. Fäulnisprozesse beginnen und nehmen im Stamm- und Wurzelbereich stetig zu. Damit wird die Versorgung des Baumes mit Nährstoffen eingeschränkt. Die Spitzenpartien den Baumkrone wird weniger bzw. nicht mehr versorgt. Diese unversorgten Teile sterben ab, werden trocken und brechen aus der Krone heraus. Bei langlebigen Baumarten bildet sich dann eine kleinere Alterskrone, die tiefer gelegene ist. Eine kleinere Krone benötigt nicht mehr so viele Nährstoffe, so dass diese dem Stamm zur Verfügung stehen und der Baum dicker wird. Eine  kompakte, etwas tiefer sitzende Krone und ein dicker Stamm geben dem Baum Standfestigkeit. Das sind beste Voraussetzungen für ein langes Baumleben.

Interessante Internetseiten zum Thema

Greenpeace: Wälder unersetzlich als Kohlenstoffspeicher
https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-erde/alte-baeume-bessere-kohlenstoffspeicher?fbclid=IwAR0U0t76cdhcBHzJNFJTBLjTr7x03breLGtCXwS9iabYNChpPCdR595_x7w

Meg Lowman, gilt als Erfinderin der Baumkronenforschung. Sie erforscht große, alte Bäumen und setzt sich zum Schutz der zehn artenreichsten und bedrohtesten Wälder der Welt ein.
https://www.zdf.de/nachrichten/wissen/arbonautin-meg-lowman-baumkrone-forschung-100.html?fbclid=IwAR2eXkdGYpDmrzP2zP_99VltY7hO7eNIK8x9UOv86JBp657RLuFfHRQ1BOM

Warum vor allem alte Bäume unsere Klima-Freunde sind
https://www.mdr.de/wissen/klima/klima-update-einundsechzig-baum-und-klimaschutz-100.html?fbclid=IwAR0Jc6BOycMziFr2QqpZf66XOrnA1lTgpLlliI0FbZP01IA24GbfWypTLeY

Was eine 100-jährige Buche für ihre Umwelt erbringt, ist enorm. Ob Kühlung, Luftfilterung oder Kohlenstoffbindung – im Klimawandel sind vitale alte Bäume starke Verbündete für Mensch und Natur. Für hunderte Tierarten sind alte Buchen zudem ihr Lebensraum, die Grundlage ist ihrer Existenz im Wald.
https://naturwald-akademie.org/waldwissen/waldtiere-und-pflanzen/alte-baeume-sind-unverzichtbar/?fbclid=IwAR2Wl_u2z9OdAsUFKzpI-KwLJ_buwOfWihqtDGF6ZMTs7mJ07TAXzsQN17s

Wald und Klima: Neue Bäume braucht der Wald; https://www.spektrum.de/news/wald-und-klima-neue-baeume-braucht-das-land/2203551?fbclid=IwAR0HoZm6EmS5g_CT5t_eyuxh7BpWqvTaesYbeacz5M8eYOAw6h42QczAOy4

Alte Bäume – Lebensräume: Baumdenkmale im Klimawandel https://osterzgebirge.org/wp-content/uploads/2021/12/Alte-Baeume-Lebensraeume-final.pdf?fbclid=IwAR0U0t76cdhcBHzJNFJTBLjTr7x03breLGtCXwS9iabYNChpPCdR595_x7w

Buchempfehlungen zum Thema: hier

 

Naturschutzgebiete als Holzlieferanten?

11.10.2021 (ah) Man kann es fast nicht glauben aber auch in Naturschutzgebieten dürfen Bäume gefällt werden. Obwohl zwei Drittel aller deutschen Wälder in Schutzgebieten stehen, stehen sie nicht gleichermaßen unter Schutz. Fast überall dürfen Bäume gefällt werden, so fördert ein Bericht der Umweltschutzorganisation Greenpeace zu Tage. Nur in 2,8% der Schutzgebiete sei ein Holzeinschlag absolut verboten. Die Studienautorin Sandra Hieke kritisiert als Forstwissenschaftlerin das Vorgehen. Die Erlaubnis mit schwerem Geräten Holz aus den Naturschutzgebieten zu holen und Pestizide versprühen zu dürfen sei absurd, sagte die der Süddeutschen Zeitung. Seit 2012 hat sich die Fläche in der Holzeinschlag erlaubt ist kaum verändert. Hieke verglich die Zahlen der letzten Bundeswaldinventur aus dem Jahr 2012 mit den Daten von heute. Die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt aus dem Jahr 2007 sah vor, dass sich der Wald auf 5% seiner Gesamtfläche „natürlich“ entwickelt dürfe. Die EU hat in ihrer Biodiversitätsstrategie beschlossen, das 30% der Land und Meeresflächen bis 2030 zu schützen seien, 10% sogar streng, insbesondere artenreiche Gebiete wie Wälder. 2022 erfolgt eine neue Bundeswaldinventur in Deutschland. Man darf gespannt sein, wie die Ergebnisse ausfallen. Hieke fordert ein Einschlagsverbot für 15% der Waldflächen in Deutschland, das entspricht etwa 5% der Landesfläche. Deutschland muss sich diesbezüglich bewegen, das machen schon jetzt die Vorgaben deutlich. (SZ „Die Axt im Schutzgebiet“, 7.10.2021, Seite 14)

 

Der Wald als Gesundbrunnen

5.10.2020 (ah) Nicht erst seit Peter Wohlleben und seinen lesenswerten Büchern über den Wald beginnen die Menschen den Wald und die Bäume zu schätzen. Sie merken das Grün tut ihnen gut und es ist durch nichts zu ersetzen. Die Bewegung in der Natur und zunehmend das sog. Waldbaden gehören zu den gesuchten Erholungsfaktoren der Menschen. In Japan gibt es etablierte Waldtherapiezentren. An der LMU in München wird am Lehrstuhl „Public Health“ ein Konzept zur Weiterbildung zum Waldtherapeuten entwickelt. Hier lernt man u.a. mit ätherischen Baumölen zu arbeiten. Was der Wald bewirken kann:

  • Bäume senden Botenstoffe aus, sog. Terpene und Phytonzide. Sie dienen ihnen dazu untereinander zu kommunizieren, um Schädlinge besser abwehren zu können. Der Mensch nimmt dieses Stoffe über die Haut und die Lungen auf, z.B. beim Waldbaden. Dadurch soll das Immunsystem gestärkt werden.
  • Das Umarmen von Bäumen hat sich ebenfalls als Erholungsfaktum seinen Platz erobert. Umgeben von Technik und Plastik, sucht der Mensch nach nächster Nähe von natürlichen Dingen. Der Baum mit seiner rauen oder glatten Rinde, den Wurzeln, auf den man stehen und unter den Füßen spüren kann, die Blätter, die leicht durch das Gesicht streichen können, all das dient als Seelenbegleiter und Kraftspender, vor allem in belastenden Lebensphasen.
  • Bäume  sind in den Zeiten des Klimawandels unersetzlich als Regulativ zu all dem Stein, Beton, Glas, Stahl und Teer, die sich in der Stadt anhäufen. Tote Materialien, die sich aufheizen und keine Ruhepunkte für die Menschen bilden. Kühlung, Schatten, das Singen der Blätter, wenn der Wind sie bewegt sind unverzichtbare Faktoren, die nur die Natur hervorbringen kann und die der Mensch braucht, um seelisch und körperlich gesund zu bleiben.
  • Der Wald dient als Nahrungsquelle. Pilze, Bärlauch, Beeren oder Wild irgendetwas davon hatte jeder schon einmal auf seinem Teller. Wer sich selber auf die Suche danach macht hat doppelte Freude, den Genuss am Essen und das empfundene Glück einen besonders schönen Steinpilz oder Parasol gefunden zu haben. Wer dann noch andere auf die Suche mitnimmt oder später bekocht kann von seinem Glücksempfinden einiges weiter vermitteln.
  • Mystische Geschichten ringen sich oft um alte Bäume. Sie haben eine besondere Wirkung auf uns. Helden und Ritter, Gerichtsorte, Heilige, Kriege und Wunder, wenn ein Baum das Erlebte erzählen könnte würden viele aufmerksam lauschen. Sie und ihre Geschichten bzw. die Zeit in der sie gewachsen sind zu entdecken, kann nicht nur Spaß machen und entspannen, sondern manche Geheimnisse zu Tage fördern. 
  • Bäume sind Versorger. Sie versorgen seit Jahrtausenden Menschen mit Luft zum Leben, mit Lebensmitteln, mit Baustoffen für Hütten und Paläste. Bäume können heilen, z.B. aufgrund von ätherischen Ölen oder sie können töten, wenn sie giftig sind bzw. giftige Früchte tragen. Was Bäume bewirken, wird zunehmend wichtiger in einer Gesellschaft, die gegen das Waldsterben ankämpfen muss. Sich neben den täglichen Verpflichtungen damit zu beschäftigen kann nicht nur erfüllen, sondern für den Waldbestand lebenserhaltend sein.

Bäume sind verletzlich und unersetzlich. Der abnehmende Baumbestand führt uns das unmissverständlich vor Augen. Lassen wir es nicht dazu kommen, das die Menschheit eines Tages nur noch den Verlust bedauern kann. Den Wald schätzen, nutzen und erhalten sind notwendig, damit der Wald als Gesundbrunnen auch weiterhin zur Verfügung steht.

 

 

Deutsche Wälder sind Kulturlandschaften

32 Prozent (11,4 Mio. Hektar) der Landesfläche sind bewaldet, nach den Ergebnissen der Bundeswaldinventur 2012. Die Waldlandschaft in Deutschland hat der Mensch im Laufe der Jahrtausende in Kulturlandschaften, überwiegend in Wirtschaftswälder verändert. Unsere Wälder sind geprägt durch menschliche Tätigkeit. Urwälder gibt es keine mehr.

Baumarten

Vier Baumarten prägen den Wald in Deutschland.

  • Die Fichte ist mit ca. 2,8 Mio. Hektar bzw. 25 Prozent der Waldfläche die häufigste Baumart; ihr Anteil ist rückläufig (- 8 Prozent).
  • Die Kiefer nimmt ca. 2,4 Mio. Hektar bzw. 22 Prozent der Waldfläche ein. Die Waldfläche nahm zwischen 2002 und 2012 um ca. 85.000 Hektar (- 3 Prozent) ab.
  • dritthäufigste Baumart ist die Buche mit ca. 1,7 Mio. Hektar bzw. 15 Prozent der Waldfläche; ihre Fläche hat zugenommen (+ 6 Prozent).
  • An vierter Stelle steht die Eiche mit ca. 1,1 Mio. Hektar bzw. 10 Prozent der Waldfläche (+ 7 Prozent).

Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur 2012 zeigen: In Deutschlands Wäldern gibt es gegenüber 2002 rund 7 Prozent mehr Fläche mit Laubbäumen. Aktuell haben sie einen Anteil von 43 Prozent des Holzbodens. Die flächenmäßig wichtigsten Laubbäume sind Buche (15 Prozent) und Eiche (10 Prozent) gefolgt von Birke (ca. 4 Prozent), Erle, Esche und Ahorn (mit jeweils ca. 2 Prozent). Besonders stark zugenommen hat die Buchenfläche mit einem Plus von 102.000 Hektar (+6 Prozent), die damit ihren Trend von 1987 bis 2002 in den alten Ländern fortsetzte. Aber auch die Flächenanteile anderer Laubbaumarten wurden ausgeweitet.

Der Nadelbaumanteil geht zurück: Zwischen 2002 und 2012 sank er um 267.000 Hektar (ca. 4 Prozent). Besonders betroffen ist die Fichte: Sie nahm um 242.000 Hektar (-8 Prozent) ab. Flächenmäßig relevant sind Lärche (ca. 3 Prozent), Tanne und Douglasie (jeweils ca. 2 Prozent). Bei den Nadelbäumen haben nur die Douglasie (+ 35.000 Hektar) und die Tanne (+ 19.000 Hektar) an Fläche zugenommen.

Gefahren für den Wald

Neben der Waldwirtschaft (Abholzung und Rodung) wirken vor allem Luftverunreinigungen, Klimawandel, Wildverbiss, Umwandlung und Zerschneidung sowie gebietsfremde invasive Arten negativ auf die Wälder. Wälder stehen in Wechselwirkung mit angrenzenden Landschaftsteilen und Ökosystemen. Die dort zu beobachtenden Rückgänge der biologischen Vielfalt (z. B. Rückgang heimischer Blühpflanzen, Insekten, Vögel, Fledermäuse etc.) wirken auch auf die Wälder zurück.

Waldflächen, die wegen ihrer besonderen Bedeutung für den Naturhaushalt mit einem Schutzstatus nach dem Bundesnaturschutzgesetz versehen sind, können in den meisten Fällen weiter forstlich bewirtschaftet werden. Nutzungen werden nur dann einschränkt, soweit dies zum Erreichen der jeweiligen Schutzziele erforderlich erscheint. Aufgrund von Naturschutzauflagen war die Holznutzung zum Zeitpunkt der Bundeswaldinventur 2012 auf 1,4 Prozent der Waldfläche vollständig untersagt. Auf weiteren 1,9 Prozent (BWI-2012) ist die Nutzung durch Naturschutz eingeschränkt.

Waldflächen ohne forstwirtschaftliche Nutzung sind wichtige Rückzugsräume für bestimmte Tier- und Pflanzenarten im Wald. Sie sind auch als Referenzflächen und Naturerfahrungsräume von Bedeutung. Entsprechend enthält die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt (NBS) der Bundesregierung das Ziel, dass 2020 der Flächenanteil der Wälder mit natürlicher Waldentwicklung (NWE) 5 Prozent beträgt. Ergebnisse eines Forschungsvorhabens dazu werden voraussichtlich 2019 vorliegen.

Wald-Gesetze

Das Bundeswaldgesetz (BWaldG) ist in Kraft seit dem 8. Mai 1975. Wälder sind wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Sie schützen Boden, Wasser sowie Klima und reinigen die Luft. Neben dem nachwachsenden Rohstoff Holz stellen sie Pilze, Schmuckgrün und andere Verbrauchsgüter zur Verfügung. Nicht zuletzt sind sie ein bedeutender Erholungsraum. Der Wald steht im Mittelpunkt vielfältiger und zum Teil gegenläufiger Interessen und Anliegen. Gesetzlicher Auftrag der Waldpolitik ist es, einen Ausgleich zwischen den Interessen der Allgemeinheit und den Belangen der Waldbesitzer herbeizuführen (§ 1 BWaldG).

Gemäß § 1 des Gesetzes zur Erhaltung des Waldes und zur Förderung der Forstwirtschaft (Bundeswaldgesetz,) ist:

  1. der Wald wegen seines wirtschaftlichen Nutzens (Nutzfunktion) und wegen seiner Bedeutung für die Umwelt, insbesondere für die dauernde Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, das Klima, den Wasserhaushalt, die Reinhaltung der Luft, die Bodenfruchtbarkeit, das Landschaftsbild, die Agrar- und Infrastruktur und die Erholung der Bevölkerung (Schutz- und Erholungsfunktion) zu erhalten, erforderlichenfalls zu mehren und seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung nachhaltig zu sichern
  2. die Forstwirtschaft zu fördern und
  3. ein Ausgleich zwischen dem Interesse der Allgemeinheit und den Belangen der Waldbesitzer herbeizuführen.