Naturschutzflächen

Wiese am Waldrand, Gars am Inn - Foto: A. Heuwinkel-Otter
Wiese am Waldrand, Gars am Inn – Foto: A. Heuwinkel-Otter

 

Natur – Lebensräume für Menschen und Tiere

Nicht alle Schutzgebiete werden gleich behandelt. Sie haben unterschiedliche Rollen und Aufgaben für die Erhaltung des natürlichen Lebensraumes und für das Wohlergehen des Menschen. Bedeutend dabei ist die Weltnaturschutzunion (IUCN). Sie setzt internationale Standards und Kriterien, damit die Schutzgebiete weltweit die gleiche Schutzintensität genießen können.

Natura2000

Natura2000 bezeichnet ein EU-weites Netz, das gefährdete Tiere, Pflanzen und Lebensräume nachhaltig schützen will. Dazu gibt es zwei Rechtsinstrumente: die Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 2009/147/EG) und Habitatrichtlinie (Richtlinie 92/43/EWG). Mehr als 27.000 Schutzgebiete (ein Fünftel der Fläche der EU) werden so geschützt. Nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gewährleistet das Natura2000-Netz wirksamen Schutz für etwa 15 Prozent der deutschen Landfläche.

  • Nationalparks sind am strengsten geschützt, aufgrund ihrer nationalen und internationalen Bedeutung. Der Natur wird freien Lauf gelassen (sich entwickelnde Wildnis) zum nachhaltigen Schutz der Arten- und Biotopvielfalt. Ein Nationalpark, sollte nach IUCN-Vorgaben in mindestens 75 Prozent seiner Fläche vom Menschen unberührt bleiben. Der älteste Nationalpark in Deutschland ist der Bayrische Wald, 1970 ausgewiesen.
  • Naturschutzgebiete (NSG) werden ähnlich wie ein Nationalpark den strengsten Schutzmaßnahmen unterzogen, damit sich wild lebende Tiere und Pflanzen ohne menschlichen Eingriff entfalten können und bedrohte Biotope und Lebensgemeinschaften wiederhergestellt und aktiv unterstützt werden. Deutschland verfügt über fast 9000 Naturschutzgebiete, die sich über die gesamte Bundesrepublik hinweg erstrecken.
  • Landschaftsschutzgebiete verfolgen die gleichen Ziele wie Nationalparks und Naturschutzgebiete haben aber eine geringere Schutzintensität. Landschaftsschutzgebiete weisen eine biologische Vielfalt, hervorragende Schönheit und kulturhistorische Bedeutung auf und bilden einen Ort der Erholung. Sie sind vor allem in Nordrhein-Westfalen und Saarland zu finden.
  • Biosphärenreservate stellen eine positive Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur in den Vordergrund und dienen oft als beliebtes Reiseziel. Es handelt sich um ein großflächige Landschaften, die durch menschlichen Eingriff ihre natürliche Schönheit wiedererlangt und zur Bewahrung der natürlichen Vielfalt beitragen bzw. zeigen, dass eine umweltschonende Lebens- und Wirtschaftsweise eine Zukunft hat. Deutschland hat insgesamt 17 Biosphärenreservate. Davon wurden 15 von der UNESCO zum Weltschutzerbe ernannt.
  • Naturparks stützen eine aktive Verbindung von Mensch und Natur. Die Naturgroßflächen dienen vorwiegend zur Erholung und als touristische Attraktion, damit Menschen die natürliche Tier- und Pflanzenwelt miterleben können. Naturparks werden primär wirtschaftlich genutzt. Deutschland verfügt über rund 100 Naturparks. Sie entsprechen ca. 25 Prozent der Landfläche. Der Naturpark Lüneburger Heide (Niedersachsen) gilt als Deutschlands ältester Naturpark, 1921 gegründet.

 

Kartenübersicht der Schutzgebiete in Deutschland

Bundesamt für Naturschutz https://www.bfn.de/themen/biologische-vielfalt/nationale-strategie/projekt-des-monats/archiv/kartendienst-schutzgebiete-in-deutschland.html

 

Eingriffsregelung

Eine kurzer Hinweis auf das bedeutendste Instrument im deutschen Recht zur Durchsetzung von Naturschutzbelangen in der „normalen Landschaft“ darf nicht fehlen. Die Eingriffsregung greift auch außerhalb von naturschutzrechtlich gesicherten Gebieten.
Mehr: https://www.bfn.de/themen/planung/eingriffe/eingriffsregelung.html
und https://de.wikipedia.org/wiki/Eingriffsregelung_in_Deutschland