Holz- & Forstwirtschaft

Wasserburg am Inn: Skulpturenweg – Foto: A. Heuwinkel-Otter

 

Holzpreise eingebrochen – Waldbesitzer wollen Ausgleich

Klima, und Borkenkäferplage sind in aller Munde. Sie machen den deutschen Wald, besser gesagt, vor allem den Fichtenbestand kaputt. Die Fichte ist schon seit langem in der Kritik. Monokulturen sind immer anfällig für die Ausbreitung von Krankheiten oder Schädlingen. Was ist nun der richtige Weg? Alle toten Bäume aus dem Wald entfernen oder sie als Totholz belassen? Die Ansichten dazu sind sehr unterschiedlich.

 

 

Holzwirtschaft

Holz wäre eigentlich ein nachhaltiger Werkstoff. Weltweit ist Deutschland nach China und den USA der größte Exporteur (nach Werten) von Holz und Produkten auf Basis von Holz. Mit ca. 80 Prozent sind die Länder der EU die Haupthandelspartner in diesem Marktsektor. Gleichzeitig ist Deutschland seit 2009 Nettoimporteur von (Nadel-)Rohholz, wie in dem Waldbericht der Bundesregierung 2017 steht. Damit hat Holz eine Bedeutung im Rahmen der Marktwirtschaft und erfüllt eine wichtige Verbraucherfunktion. Jeder Mensch nutzt Holz in irgendeiner Form.

Holz und Holzprodukte: Insgesamt werden in Deutschland pro Jahr rund 132 Mio. m³ (r) Holz verbraucht (Summe aus Waldrohholz, Landschaftspflegeholz, Holz aus Kurzumtriebsplantagen, Altholz und Schwarzlauge sowie den Nettoimporten von Holzprodukten). 76 Mio. m³ bzw. 58 Prozent davon stammen aus Waldrohholz. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt insgesamt bei rund 1,4 m³ (r).

Etwa zwei Drittel des in Deutschland eingeschlagenen Rohholzes werden stofflich genutzt; wichtige Verwendungsbereiche dabei sind v. a. der Wohnungsbau, Holzwerkstoffe, Zellstoff und Papier. Etwa ein Drittel des Waldholzes wird direkt energetisch genutzt.

Jeder von uns verwendet im Durchschnitt rund 250 Kilogramm Papier pro Jahr.

Forstwirtschaft: Die deutsche Forstwirtschaft war im Zeitraum 2008 bis 2014 ein rentabler Wirtschaftsbereich. Die Nettounternehmensgewinne haben ab dem Jahr 2012 ein hohes Niveau von über 1 Mrd. Euro pro Jahr erreicht. Das nationale Cluster Forst und Holz, das gemäß EU-Definition Handel, Druckerei und Verlagswesen einschließt, erwirtschaftete im Jahr 2014 einen Umsatz von 178 Mrd. Euro und eine Bruttowertschöpfung von 55 Mrd. Euro.

Der Wirtschaftsbereich „Forst und Holz“ bietet Einkommen für rund 2 Mio. Waldbesitzer und für rund 1,1 Mio. Beschäftigte in rund 125.000 Unternehmen der Branche, die einen Schwerpunkt in den ländlichen Räumen haben.

Holzzuwachs: durchschnittlich 11,2 m³ je Hektar und Jahr bzw. insgesamt 121,6 Mio. m³ pro Jahr (Vorratsfestmeter mit Rinde).

Holzeinschlag: durchschnittlich 7,0 m³ je Hektar und Jahr bzw. insgesamt 76 Mio. m³ Rohholz (Erntefestmeter ohne Rinde).

Mehr siehe: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Waldbericht2017Langfassung.pdf?__blob=publicationFile